Aktuell laufen an der Kreuzung Pfarrplatz / Lederergasse die Arbeiten für ein Pilotprojekt. Die veraltete Ampel aus dem Jahr 1985 (älteste Ampel in Linz – 37 Jahre alt) wird zu einer hochmodernen Anlage mit so genannter „Restrotanzeige“ umgebaut. Die Restrotanzeige informiert die Verkehrsteilnehmer*innen in Form eines Countdowns sekundengenau über den bevorstehenden Wechsel in die Grünphase.
Der Stadtsenat hat für die Umsetzung des Pilotprojekts 70.000 Euro freigegeben. Da die bestehende Verkehrslichtsignalanlage während des Umbaus in Betrieb bleiben muss, erfordern die Arbeiten neben speziellen Fachkenntnissen, auch viel Routine. Die Anlage wird auf die neueste Energiespartechnik mit Yunex 1-Watt Technologie umgerüstet. Dadurch kann der Energieverbrauch der Signalanlage um mehr als 90 Prozent reduziert werden.
„Um der rasanten technischen Entwicklung in der Straßenverkehrstechnik gerecht zu werden, haben wir ein Konzept für die Modernisierung der Verkehrslichtsignalanlagen in Linz erarbeitet. Dieses wird nun sukzessive umgesetzt. Ein Highlight ist dabei sicherlich die neue Countdown-Ampel“, freut sich der Linzer Mobilitätsreferent Vizebürgermeister Martin Hajart, der sich persönlich von den neu montierten Anzeigen überzeugte.
Die Countdown-Ampel zeigt den wartenden Fußgänger*innen an, dass der Wechsel von Rot auf Grün unmittelbar bevorsteht. Vor allem, wenn Menschen in Eile sind, kann die Rotphase als sehr lange empfunden werden und zu einem Überqueren bei Rot verleiten, was bei der gegenständlichen Anlage mit der 2-spurigen Einbahn und geringer Straßenbreite leider häufig vorkommt. Die Countdown-Ampel ist der Pilotversuch, die wartenden Fußgänger und Radfahrer durch Zusatzinformation vom „ROT-gehen“ abzuhalten und damit die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden zu erhöhen.
Diese Zusatzanzeigen, die an der Anlage auch für den Individualverkehr genutzt werden, aktivieren sich 9 Sekunden vor der „Grün-Schaltung“ und zählen den Count-Down bis 3 hinunter.
Die Idee dahinter ist, bekannte Probleme mit Spätstartern (so genannte „Sekundenschläfer“) und Handyfahrern durch diese Zusatzinformation zu reduzieren und die Leistungsfähigkeit der vollen Grünphase ab der ersten Sekunde zu nutzen. Die Anzeigen schalten ab Sekunde 3 auf „dunkel“, um eventuelle Frühstarter (so genannte „Formel 1 Starts“) zu verhindern.
An der verkehrsplanerisch wichtigen Kreuzung werden zukünftig auch automatisiert Daten generiert, wodurch weitere Optimierungsmöglichkeiten für Fußgänger/Radfahrer untersucht werden können.
Aktuell betreibt die Stadt Linz 204 Ampelanlagen mit etwa 10.000 Lichtsignalpunkten. Als eine der wenigen Städte in Österreich gibt es in Linz seit 2022 keine Verkehrslichtsignalanlagen (VLSA) mehr, die mit Glühlampen betrieben werden. Vielmehr erfolgt der flächendeckende Einsatz von LED-Signalen.