In der Linzer Innenstadt ist es in den Nachtstunden zu Ausschreitungen bei Halloween-Feiern gekommen. Rund 200 gewaltbereite vorwiegend junge Männer haben Passanten attackiert und danach die Polizei angegriffen, berichtet Ö3.
Die Linzer Verkehrsbetriebe mussten für mehrere Stunden die Oberleitungen abschalten. Zu groß war die Brandgefahr, nachdem verbotene Böller gezündet worden sind. Der Bus- und Straßenbahnbetrieb war eingestellt.
Die Landstrasse wurde vom Taubenmarkt bis zur Mozartkreuzung gesperrt. Es soll über 100 Identitätsfeststellungen und mehrere Festnahmen gegeben haben.
Die Polizei musste mehrere Einsatzeinheiten alarmieren und Beamtinnen und Beamte aus umliegenden Bezirken hinzuziehen. Auch Hunde und eine Drohne wurden in der Innenstadt eingesetzt.
Abgesprochene Aktion vermutet
Gegenüber den Beamtinnen und Beamten wurden die jungen Männer immer aggressiver. Es kam zu Handgreiflichkeiten, im Zuge derer auch ersten, noch unbestätigten Meldungen zufolge eine Beamtin verletzt wurde. Die Polizei versammelte alle festgesetzten Verdächtigen im Bereich der Ursulinenkirche, wo sie in einer langen Reihe auf dem Boden saßen, bis ihre Identität geklärt war. Über die Hintergründe ist bisher noch nichts bekannt. Die Polizei geht davon aus, dass die Ausschreitungen abgesprochen und geplant waren. Passanten konnten beobachten, wie um Mitternacht noch Randalierer Pyrotechnik in Taschen nachholten.
Update: Die Randale war kein Zufall, sondern ausgemacht. Auf TikTok wurde 19 Stunden vorher angekündigt, es würde in Linz ein „Athena 2.0“ geben. Dabei geht es um einen Netflix-Film, in dem ein Straßenkrieg in einem französischen Banlieu, also einem Slum, zwischen Jugendlichen und der Polizei gezeigt wird.
Laut Polizei waren 50 Prozent Ausländer, 20 Prozent eingebürgerte Migranten und 30 Prozent Österreicher oder stammten aus dem EU-Ausland.