Auf die Frage nach dem höchsten Gebäude in Linz wird als Antwort meist der Neue Dom genannt, der mit 135 Metern tatsächlich die anderen Bauten der Landeshauptstadt überragt. Alle, bis auf ein Bauwerk: den Turm des Fernheizkraftwerks Linz Mitte. Dieser ist mit 183 Metern schon seit 1969 der „König“ aller Türme in Oberösterreich. Selbst von den höchstgelegenen Wiesen des Pfenningbergs aus lässt sich der Gigant nicht überblicken und schon gar nicht in den „Schlot“ schauen.
Tatsächlich ist der nur ein riesiger Rauchfang, um den Dampf, der bei der Fernwärmeerzeugung entsteht, in möglichst großer Höhe umweltneutral abzuleiten. Das sorgt für eine typische weiße Wolke, die besonders an kalten Wintertagen kilometerweit zu sehen ist und Hobbymeteorologen und Privatpiloten als Windanzeiger dient. Sogar an Nebeltagen, an denen von oben von Linz nichts zu sehen ist, ist die weiße Wolke als kleines Hügerl im Nebelmeer etwa von der hoch gelegenen Gemeinde Kirchschlag aus zu erkennen.
Mit seiner enormen Höhe lässt der Turm nicht nur die Linzer Hochhäuser klein aussehen, sondern macht Bauten wie dem Wiener Donauturm Konkurrenz. Ähnlich wie sein Wiener „Kollege“ ermöglicht er einen atemberaubenden Rundblick über die Stadt.
Aber wie kommt man rauf? Auf einem Weg, der nur für Schwindelfreie zu empfehlen ist: sechs Minuten dauert die Fahrt auf den höchsten Punkt der Stadt, und zwar in einem Drahtkäfig, der an der Innenwand des Kamins in die Höhe fährt. Die Endhaltestelle liegt auf knapp 170 Metern, das letzte Stück geht’s auf einer engen Metall-Wendeltreppe hoch. Durch einen Metallverbau ist dann das äußere des Kamins zu erreichen der an der Spitze immer noch stattliche vier Meter breit ist.
Auch bei Einsatzorganisationen ist der Turm beliebt. Höhenretter nutzen das imposante Gebäude regelmäßig zum Training.